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Protesttag der Apotheker in Niedersachsen

Apotheker überreichen rund 15.000 Unterschriften an Ministerin Özkan

Hannover, 28. September 2012 – Zahlreiche Apotheken haben ihren Patienten mit Aktionen am 27. September gezeigt, dass die deutsche Apotheke krank ist. Jede Woche müssen in Deutschland sechs Apotheken schließen. In Niedersachsen waren es in diesem Jahr schon 34 Apotheken.

Nur elf Apotheken wurden eröffnet. Der Trend setzt sich fort. Die Apotheker zeigten bei ihren Aktionen „Pflaster drauf und gut?“ und „Heute nur mit halber Kraft“, dass die schnelle und wohnortnahe Versorgung mit Arzneimitteln in Gefahr ist.

Auch bei der Unterschriftenübergabe der Apotheker an die Sozial- und Gesundheitsministerin Aygül Özkan abends in Hannover waren viele Apotheker vor Ort, um ihren Willen, die Apotheke am Leben zu erhalten und damit die Patienten auch weiterhin versorgen zu können, zu demonstrieren. „In Niedersachsen sind wir in der glücklichen Lage, dass die Landesregierung uns den Rücken stärkt. Wir möchten Ministerin Özkan und den Ministerpräsidentin Herrn McAllister aber bitten, uns auch auf Bundesebene Gehör zu verschaffen“, so Magdalene Linz, Präsidentin der Apothekerkammer Niedersachsen. Rund 10.000 Apotheker und ihre Mitarbeiter haben mit ihren Unterschriften um diese Unterstützung gebeten. Im Kreis Verden haben über 4.600 Patienten für den Erhalt ihrer Apotheken unterschrieben. „Das zeigt deutlich, wie sehr die Medikamentenversorgung in Niedersachsen gefährdet ist, wie viele Menschen um ihren Arbeitsplatz bangen und wie viele Patienten auf ihre Apotheke nicht verzichten wollen“, erklärt Linz weiterhin.

Apotheker haben den gesetzlichen Auftrag, die Arzneimittelversorgung der Bevölkerung zu sichern. Das Arzneimittelmarktneuordnungsgesetz (AMNOG) und die aktuelle Honorarpolitik machen aber genau dies unmöglich. Viele Apotheken rechnen sich nicht mehr. Schon jetzt finden vielerorts Apotheker keine Nachfolger mehr, weil die öffentliche Apotheke für junge Apotheker keine ausreichende wirtschaftliche Perspektive bietet. Für zahlreiche bestehende Apotheken ist die aktuelle Honorarpolitik existenzgefährdend. Mit Änderung der Arzneimittelpreisverordnung wurde eine Erhöhung von 25 Cent pro rezeptpflichtiges Arzneimittel beschlossen. Die letzte Honorarerhöhung haben die Apotheker 2004 erhalten. Eine Erhöhung um drei Prozent nach neun Jahren reicht nicht aus, um unterfinanzierte Apotheken zu retten. Die gestiegenen Kosten für die Inflation von 14,4 Prozent sowie die durch umfangreiche Zusatzaufgaben entstandenen höheren Personal- und Lohnkosten von 29 Prozent werden damit nicht hinreichend aufgefangen. Die Proteste der Apotheker gehen daher weiter. Magdalene Linz: „Wir fordern von der Bundesregierung eine mindestens kostendeckende Honorierung insbesondere bei der Herstellung von individuellen Rezepturen für Patienten sowie bei der Versorgung mit Betäubungsmitteln. Viele dieser Vorgänge sind bisher defizitär. Weiterhin fordern wir eine Dynamisierung des packungsbezogenen Honorars für die Apotheken.“

In den verbliebenen 2.045 niedersächsischen Apotheken werden jeden Tag rund 400.000 Patienten versorgt. Rund 17.000 Apothekeninhaber und angestellte Apotheker, Pharmazeutisch-technische Assistenten, Pharmazeutisch-kaufmännische Angestellte sowie Auszubildende und Boten sind jeden Tag in Niedersachsen für Patienten im Einsatz.

Der Apothekerkammer Niedersachsen gehören rund 7.000 Mitglieder an. Der Apotheker ist ein fachlich unabhängiger Heilberufler. Der Gesetzgeber hat den selbstständigen Apothekern die sichere und flächendeckende Versorgung der Bevölkerung mit Arzneimitteln übertragen. Der Beruf erfordert ein vierjähriges Pharmaziestudium an einer Universität und ein praktisches Jahr. Dabei erwirbt der Studierende Kenntnisse in pharmazeutischer Chemie und Biologie, Technologie, Pharmakologie und Toxikologie. Nach drei Staatsexamina erhält er eine Approbation. Nur mit dieser staatlichen Zulassung kann er eine öffentliche Apotheke führen. Der Apotheker fertigt individuelle Rezepturen an, erklärt die korrekte Einnahme von Medikamenten, warnt vor Wechselwirkungen und garantiert diese Versorgung auch im Nacht- und Notdienst.

Pressekontakt der Apothekerkammer Niedersachsen:
Schott Relations Hamburg GmbH
Andrea Zaszczynski
Wrangelstraße 111
20253 Hamburg
Telefon 040 / 41 32 700

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